Kolbenbilder
eines 2-Takters
Anhand
des Kolbenbildes kann man bei Zweitaktern sehr schön
auf die Verbrennung schließen, das Kerzenbild ist
hierzu recht ungeeignet - nur extreme Überfettung
oder Abmagerungen können an der Kerze abgelesen
werden. Im Normalfall ist dazu die Demontage des
Zylinderkopfes notwendig. Bei reinen Rennmaschinen ist
das auch kein großes Problem, da sie üblicherweise
keine Zylinderkopfdichtung, sondern lediglich O-Ringe
haben. Bei modifizierten Straßenzweitaktern wie
TZR250, RGV 250 oder RS 250 kann man versuchen einen
Blick durch das Kerzenloch zu werfen und den Kolben
mit einer kleinen Taschenlampe anzuleuchten.
"Gemisch" bezieht sich immer auf
Luft/Kraftstoffgemisch und nicht auf Benzin/Öl-Gemisch.
Letzteres ist im Rennbetrieb bei ca. 1:30 üblich.
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neuer
Kolben |
zu
fettes Gemisch |
nach
ca. 50km Einfahrphase. Durch nur minimale
Kohleablagerung ist es für den Anfänger äußerst
schwierig, das Brennbild zu bewerten. In diesem Fall
sollte man sich auf den äußeren Bereich (bare
aluminium color) konzentrieren. Vergewissere dich,
dass der Bereich leicht glänzend mit Öl benetzt ist.

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Dieses
Bild zeigt einen typischen Kolbenboden bei zu fettem
Gemisch. Durch die Kohleablagerung über
den gesamten Bereich ist es recht einfach, die
Diagnose (zu fett) zu stellen. In diesem Bild ist der
Kolben nass vom Öl und sieht am Rand schwarz aus,
besonders in der Nähe der Auslässe.

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ideales
Gemisch |
mageres
Gemisch |
So
sieht ein Kolbenboden typischerweise bei idealer
Gemischzusammensetzung aus. Man sieht große trocken
Bereiche (light gray) in der Mitte des Kolbenbodens übergehend
in den schwarzen feuchten Bereich an den Rändern.
Dies ist sehr gut sichtbar in der
Nähe der Auslässe.

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Hier ist ein Kolbenboden bei leicht magerem Gemisch zu
sehen. Der Kolbenboden hat große trockene Bereiche (light
gray) in der Mitte. Es sind schon weiße Flecken (bare
aluminium color) im dunkleren
feuchten Bereich am Rand.
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zu
mageres Gemisch |
Sonderfall |
Typisches
Bild bei kritisch zu magerem Gemisch. Man sieht
mehrere und größere weiße Flecken an den Rändern,
die rau wie angeknabbert aussehen. Dieses Phänomen
nennt man "Detonation" und deutet
auf riskante Verbrennung hin.

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Dieser
Kolbenboden zeigt einen Sonderfall. Man sieht z.T. Ähnlichkeiten
mit leicht magerem Gemisch, kann jedoch eine
"Detonation" erkennen. Ein solches Bild lässt
auf eine für die gewählte Hauptdüse zu mageren
Nadelstock schließen.

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